Markantes Zeichen der Erinnerung
Sowohl die Kirchengemeinde Heilige Edith Stein als auch St. Franziskus haben in den vergangenen Tagen eine Trauerblutbuche gepflanzt.
Mit der Pflanzaktion greift das Bistum einen Vorschlag von Betroffenen aus der Arbeitsgruppe Erinnerungskultur auf. Die beiden Marler Kirchengemeinden haben sich dieser Aktion angeschlossen und möchten damit an den sexuellen Missbrauch erinnern, den Priester und andere Vertreter der katholischen Kirche begangen haben. Auch an die Vertuschung durch kirchliche Verantwortungsträger, soll mit der Aktion erinnert werden. Gesetzt wird ein sichtbares Zeichen im Umgang mit dem sexuellen Missbrauch. Die Trauer-Blutbuche steht sinnbildlich für die Trauer um das Leid der Betroffenen, deren Leben durch sexuellen Missbrauch oft schwer geschädigt wurde. Dieser Baum mit seinem markanten Wuchs und dunkel gefärbten Blättern symbolisiert die Dauerhaftigkeit leidvoller Erfahrungen.
Zwei Anliegen verbinden sich mit der Pflanzung. Zum einen sollen die Bäume in den Pfarreien und Einrichtungen daran erinnern, das Unrecht und Leid, das Betroffene erlitten haben, nicht zu vergessen und aufmerksam zu bleiben. Zum anderen sollen sie dazu auffordern, sich weiterhin und dauerhaft mit dem Thema sexualisierter Gewalt auseinanderzusetzen, hinzuschauen, zuzuhören und zu handeln. Eine Gedenktafel vor den Bäumen unterstreicht diese Notwendigkeit und macht sie für alle sichtbar: „Er (der Baum) braucht Pflege, so wie der Schutz vor Missbrauch dauerhaft unsere Aufmerksamkeit erfordert.“
Vor der Kirche St. Josef und der Kirche Herz Jesu findet sich nun ein bleibendes Zeichen der Erinnerung und Auseinandersetzung.
Bitte besuchen Sie auch unsere Seiten zum Thema Prävention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt.