"... und den neuen Tag wie ein neues Leben beginnen." – Edith Stein

Neue Hürden

Durch neue bürokratische Vorschriften der indischen Regierung hatten wir Schwierigkeiten, das Geld zu transferieren.

Vieles musste überdacht und geregelt werden. Es ist gelungen, in Indien einen caritativen Verein zu übernehmen, der von der indischen Regierung akzeptiert wird.

Diesen Verein haben wir ROPE genannt: Rurale Organisation for Poverty Eradication,

das heißt„Ländliche Organisation zur Ausrottung von Armut“, zur Eindämmung von Armut.

Dieser Verein muss in Absprache mit dem Bistum Kurnool arbeiten.

Die Leitung dieses Vereins haben vertrauenswürdige Menschen.

Der Verein ist berechtigt, Spenden der Pfarrei Hl. Edith Stein anzunehmen und nach meinen Anweisungen satzungsgemäß für die einzelnen Projekte auszugeben.

So kann ich weiterhin garantieren das jede Spende auch dort ankommt wo sie benötigt wird und wofür sie bestimmt war. 

Pastor Anthony Kakarla 


Pastor Anthony Kakarla sagt:

„Wenn ich an die vergangenen Jahre denke, kommt mir sofort ein Begriff in den Sinn: Kampf.“

Nachdem wir den Menschen in meiner Heimat geholfen hatten, die schlimmsten Folgen der Pandemie zu bewältigen, traten zwei Jahre nacheinander schwere Überschwemmungen auf. Straßen wurden zerstört, die Ernte wurde weggeschwemmt, Tiere und Menschen verletzt oder getötet, Häuser und Hütten unbewohnbar gemacht. Die Not der Menschen war riesengroß.

Viele Menschen haben mir durch Spenden geholfen, von hier aus die größte Not zu lindern.

Damals haben wir zum Beispiel mit großem Erfolg das Kuhprojekt gestartet.

Alle meine Geschwister, drei Brüder und eine Schwester mit ihren großen Familien, warten in solchen Situationen auch auf meine Unterstützung. Das waren Sorgen!

Dann wurde ich selbst krank. Corona hat mich schwer getroffen. Auch nachdem ich negativ getestet war, fühlte ich mich noch lange sehr schwach und abgeschlagen, so dass ich vier Wochen eine Long Covid Reha machen musste. Dadurch war ich lange Zeit nicht so in der Gemeinde präsent, wie ich es gern gewollt hätte.

Aber ich bin ärztlich gut versorgt und durch die Gemeinde gut unterstützt worden. Freunde standen an meiner Seite und haben mich lieb und fürsorglich betreut und mir Hoffnung gegeben. Ich brauchte mich nicht einsam oder fremd zu fühlen, ich fühlte mich durch das Gebet getragen. Marl ist zu meiner zweiten Heimat geworden. Dafür sage ich allen Dank.

Obwohl die Menschen hier durch Covid, den Ukraine-Krieg, finanzielle Einschränkungen und die damit verbundenen Zukunftsängste stark belastet waren, ließen sie mich nicht im Stich und unterstützten unsere Projekte weiterhin. 

Auch dafür meinen herzlichsten Dank


Danke

Das Jahr 2022 war mit Höhen und Tiefen in allen Lebenslagen versehen, bei vielen in unserer Gemeinde sowie in Indien. Trotz alle dem konnten wir einiges erreichen und helfen.

Sehr großzügig spendeten und spenden Bekannte und Freunde immer wieder für die Projekte.

Außerdem verzichten viele bei persönlichen Feiern auf Geschenke oder bei Trauerfeiern auf vergänglichen Blumenschmuck und erbitten stattdessen Spenden.

Spenden kamen auch von der Caritas der Pfarrei, der Kolpingfamilie, von Frauengruppen,

aus dem Erlös des Pfarrgartens und von der Stadt Marl.

Darüber bin ich glücklich. Ich danke allen Spendern und schließe Sie in meine Gebete ein. 

Liebe Freunde,

wir alle kennen die Nachrichten über das Wüten der Pandemie in Indien.

In der letzten Zeit habe ich viele Anfragen aus unserer Gemeinde bekommen: „Wie geht es deiner Familie?“ „Wie ist die Lage in deinem Dorf?“ „Wie geht es meinem Patenkind und dessen Familie?“

Manche Menschen haben mir geschrieben, dass sie Kerzen anzünden und beten. Manche schreiben tröstliche Gedanken. Für so viel Mitgefühl bin ich sehr dankbar. Ich weiß, ich bin nicht allein. Menschen tragen meine Sorgen mit. Das tut mir gut. Deshalb möchte ich gerne über das berichten, was ich über die derzeitige Lage weiß.


Wir haben die Möglichkeit Impfstoff zu kaufen!

Bis zum 02.05.2021 soll so viel Impfstoff vorhanden sein, dass alle ab 18 Jahren geimpft werden können, aber nicht kostenlos. Das zweimalige Impfen einer Person wird 7 € kosten. Zuerst müssten die Schüler und Auszubildenden über 18 Jahren unterstützt werden, aber auch die Eltern aller Kinder, die Lehrpersonen und die Betreuer.

Mit Vertrauensleuten aus Ramadurgam und dem weiteren Gebiet habe ich in den letzten Tagen überlegt, den Familien mit kranken Angehörigen kleine Notfallpakete mit den wichtigsten Mitteln gegen Fieber, Husten, Halsschmerzen und Kopf- und Gliederschmerzen zur Verfügung zu stellen.

Ein bekannter Arzt, der in Hyderabad in der Corona-Bekämpfung aktiv ist, hat so ein Paket zusammengestellt. Es reicht in der Regel für fünf Tage und kostet 9,40€.

Wer kann, wer will helfen?

Jeder Betrag ist willkommen. Wir sind von Herzen dankbar für jede Spende. Alle schließe ich in mein Gebet ein. Setzen wir unser Vertrauen auf Gott. Im Glauben an Gott versuchen wir zu helfen. Der Glaube an Gott kann uns die Freude am Leben schenken, eine Freude, die stärker ist als jedes Leid der Welt.

Mit dankbaren Grüßen

Anthony Kakarla

Andere Zeiten - Andere Wege

 

Da sich momentan persönliche Begegnungen schwierig gestalten, Pastor Anthony Kakarla Sie aber trotzdem auf dem Laufenden halten möchte, wird hier in regelmäßigen Abständen immer wieder unter der gleichen Überschrift „Indien News" das Neuste aus den verschiedenen Projekten von Pastor Anthony oder etwas zur aktuellen Lage in Indien erscheinen. Um diese News übersichtlich zu halten, werden die Projekte in diese Themenfelder einordnen: „Wasserversorgung“, „Ausbildung junger Menschen“, „Unterstützung von Frauen“ und „Gesundheit“.

Wasserversorgung

Das Dorf Ramadurgam und die Fatima English Medium School in Chippagiri werden bereits mit Hilfe von Brunnen mit sauberem Trinkwasser versorgt.

Ausbildung junger Menschen

Es wurde ein Patenschaftsprogramm für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen, um Bildung zu ermöglichen. Die Kinder werden vom Kindergarten bis zum Studium oder einer Berufsausbildung begleitet. In diesem Jahr wurden bereits 11 weitere Kinder in das Patenschaftsprogramm aufgenommen. Für 30 weitere Kinder werden noch Paten gesucht. Durch das Corona-Virus waren auch die indischen Schulen zeitweise geschlossen. In diesem Zeitraum wurde das nun nicht benötigte Schulgeld genutzt, um Lebensmittel und, wenn nötig, medizinische Versorgung für die Kinder und ihre Familien zu beschaffen. Durch unzählige weitere Spenden konnte trotz der schwierigen Umstände Schulmaterial für das Schuljahr weitestgehend gesichert werden. Teilweise war sogar Online-Unterricht möglich.

Unterstützung von Frauen

Hilfe zur Selbsthilfe wird im Ausbildungszentrum für Frauen praktiziert, hier werden Frauen zu Näherinnen ausgebildet, damit sie sich etwas dazuverdienen und ihre Familien einkleiden können. Während der Corona Pandemie war das Zentrum zeitweise geschlossen. Zurzeit findet unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen wieder ein eingeschränkter Betrieb statt. Für Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr bei ihrer Familie leben können, wird in Tadipatri ein Frauenhaus dauerhaft unterstützt. Auch hier musste umgedacht werden, aber mit viel Engagement konnte erreicht werden, dass das Frauenhaus die ganze Zeit geöffnet bleiben konnte.

Gesundheit

In Ramadurgam wurde ein Gesundheitszentrum eingerichtet, das zurzeit mehr denn je gebraucht wird. In Hyderabad werden momentan 38 Jungen, die auf der Straße lebten, mit Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Dingen versorgt. Ein herzliches Dankeschön an alle Paten und Patinnen und an all die Menschen, die gespendet und die Projekte vielfältig unterstützt haben. 

 

Gesundheitliche Lage in Ramadurgam

Zurzeit ist das Leben in Ramadurgam und überall in Indien ein Kampf. Viele sind krank, alle Krankenhausplätze sind von den oberen Schichten ausgebucht. Medikamente bekommen die Menschen aus den unteren Schichten auch nicht. Es fehlt ihnen das Geld.

Getestet wird wenig und das Ergebnis kommt eine Woche später.

Die Menschen sind voller Angst, hilflos und hoffnungslos. Es bleibt ihnen nur, ihr Leid auszuhalten, die Augen zum Himmel zu richten und auf Rettung zu hoffen.

75% der Bevölkerung leidet an Fieber, Halsschmerzen, Erkältungssymptomen. Auch mein Bruder, meine Schwägerinnen und der Sohn meines anderen Bruders sind, neben anderen Verwandten, infiziert.

Die Möglichkeiten, sich zu isolieren, sind bei den beengten Wohnverhältnissen sehr schwer.

Nicht immer sehen die Leute die Corona Beschränkungen ein, sie können gar nicht verstehen, was damit gemeint ist, und gefährden sich und andere.


Kontoverbindung:
Kath. Pfarrgemeinde St. Georg Marl
IBAN DE 86 426 610 08 0501 501 700
BIC GENODEM1MRL
Volksbank Marl-Recklinghausen
Stichwort: Corona-Hilfe Ramadurgam Indien


Corona-Maßnahmen April 2021

Bewohner ab 65 Jahren werden inzwischen nach und nach kostenlos geimpft, aber es gibt zu wenig Impfstoff.

Die Eltern unserer Schulkinder sind dafür noch zu jung. Alle Schulen sind inzwischen wieder geschlossen, die Prüfungen für die 1. bis 9. Klasse sind abgesagt. Die Schüler der höheren Klassen müssen die jährlichen Prüfungen ablegen. Der Lockdown kam zu spät. Die Zahlen der Neuinfizierten wachsen ins Unermessliche. Dazu kommt, dass religiöse Feste bedenkenlos gefeiert werden. Die zweite Welle, die sogenannte Tsunami-Welle, trifft alle unterschiedslos, auch die politischen und religiösen Führer.

Mit der Sorge um die Gesundheit und der Sehnsucht nach heilem Leben wachsen die Aggressionen untereinander. Das wird verstärkt dadurch, dass die unteren Schichten nicht an Lebensmittel und Medikamente kommen können.

Die Frage ist: Wie können wir helfen? Am Anfang habe ich immer gesagt: „Da hilft nur beten.“ Und viele gute Menschen haben mir versprochen zu beten. Ja, das ist wichtig. Aber zum Beten muss jetzt auch das Handeln kommen, die Sorge um das Leben und der Dienst an den Kranken.

Deshalb bitte ich wieder einmal auch um finanzielle Hilfe für die Menschen, die sich allein nicht helfen können.