"... und den neuen Tag wie ein neues Leben beginnen." – Edith Stein

Strukturprozess des Bistums im Dekanat Lippe

Dechant Michael Ostholthoff, Weihbischof Rolf Lohmann, Matthias Mamot und Irmgard Heimbach trafen sich mit Ehren- und Hauptamtlichen des Dekanats Lippe, um über den Strukturprozess im Bistum Münster zu sprechen.

News-2022 | Marl/Haltern | Strukturprozess | Bistum Münster | Dekanats Lippe Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe

Marl/Haltern (pbm/mek). Mit einem sogenannten Strukturprozess möchte sich das Bistum Münster für die Zukunft neu aufstellen. Zu Gesprächen über diesen Prozess versammelten sich die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger am Nachmittag sowie Gremienvertreterinnen und -vertreter aus den Pfarreiräten und Kirchenvorständen am Abend der drei Pfarreien aus Haltern und Marl des Dekanats Lippe im Pfarrheim St. Josef in Marl.

Die Veranstaltungen sind Teil des im Bistum laufenden Prozesses zur Entwicklung der pastoralen Strukturen und finden in allen Dekanaten statt. Der Prozess bindet die Katholikinnen und Katholiken vor Ort in Entscheidungen ein. Deshalb sind die Grenzen der sogenannten pastoralen Räume, in denen künftig die Seelsorge für mehrere Pfarreien mit einem Pool an Seelsorgerinnen und Seelsorgern umgesetzt werden soll, ausdrücklich Vorschläge und keine Vorgaben.

Vorgestellt wurden die Überlegungen von Weihbischof Rolf Lohmann, Matthias Mamot, Referent in der Hauptabteilung Seelsorge-Personal, und Pastoralreferentin Irmgard Heimbach. Sie bilden das Regionalteam für die Region der Kreisdekanate Recklinghausen, Kleve und Wesel. Heimbach betonte zu Beginn, dass es erklärtes Ziel sei, auch künftig unter deutlich veränderten Rahmenbedingungen die Verkündigung des Evangeliums in der Fläche zu ermöglichen. Es gehe nicht um neue Zusammenlegungen von Pfarreien. Stattdessen sollen pastorale Räume geschaffen werden, in denen sich die weiterhin eigenständigen Pfarreien stärker vernetzen und zusammenarbeiten.

Basierend auf bisherigen Rückmeldungen zum Strukturprozess nannte sie die weiteren zentralen Felder des Prozesses: Leitungsformen, Freiwilligenmanagement, das Verhältnis Pfarrei zu seelsorglichen Aufgaben in Einrichtungen sowie die Rollen- und Aufgabenklärung. „Wir brauchen künftig eine stärkere Zusammenarbeit der Pfarreien und der Teams“, sagte Weihbischof Lohmann angesichts von sinkenden Zahlen der Katholiken, des pastoralen Personals und der Kirchensteuereinnahmen. Es gehe jedoch nicht nur darum, einen Mangel zu verwalten, „sondern eine Pastoral der Zukunft zu gestalten vor dem Hintergrund des Mangels“. Dass es bei den pastoralen Räumen um Strukturveränderungen gehe und weniger um das Finden eines pastoralen Identifikationsraumes, machte Mamot deutlich. „Was vor Ort in den Pfarreien weiterhin möglich sein wird, hängt maßgeblich von den Menschen ab, die sich haupt- und ehrenamtlich engagieren“, ermutigte er.

Für das Dekanat Lippe hatte das Bistum einen pastoralen Raum mit den drei Kirchengemeinden in Marl und Haltern vorgeschlagen. Die Ausführungen des Regionalteams wurden bei der Veranstaltung unterschiedlich diskutiert. Angemahnt wurde sowohl von Haupt- als auch von Ehrenamtlichen, die künftige Seelsorge auch inhaltlich zu gestalten, statt den Blick zu sehr auf Strukturen zu richten. Fragen nach dem grundsätzlichen Zweck der neuen Strukturen und Bedenken, ob die Bedürfnisse der Menschen vor Ort ausreichend in den Blick genommen werden, wurden offen ausgesprochen. Zudem gab es zu den Vorschlägen des Bistums weitere Anmerkungen unter anderem zu den vorgeschlagenen Grenzen des pastoralen Raums.

Da es in fast allen Dekanaten des Kreisdekanats Recklinghausen noch weiteren Gesprächs- und Klärungsbedarf gibt, bat das Regionalteam, dass sich die Pfarreien bis Ende Dezember mit ihren Stellungnahmen zu dem vorgeschlagenen pastoralen Raum zurückmelden. Die Vorschläge werden zunächst von der Regional- und Steuerungsgruppe beraten. Letztlich wird der Diözesanbischof über die Grenzziehungen entscheiden.

Zum Abschluss dankte Lohmann den Anwesenden für ihre differenzierten und vielstimmigen Aussagen.

Nähere Informationen, auch zu den vorgeschlagenen pastoralen Räumen, gibt es im Internet auf der Seite www.bistum-muenster.de/strukturprozess.